Überflutungen infolge von Starkregen
Die Ereignisse im Mai und Juni 2016
Im Mai und Juni 2016 kam es in Deutschland zu schweren Überflutungen infolge von Starkregen. Besondere Aufmerksamkeit in den Medien erlangten damals - aufgrund des Ausmaßes der Überflutungen und der Schäden - die Orte Braunsbach (Baden-Württemberg) und Simbach am Inn (Bayern). Das Bayerische Landesamt für Umwelt zählte im Sommer 2016 über 50 Hochwasserereignisse infolge von Starkregen in Bayern. Trotz ihrer lokalen Begrenztheit verursachten extreme Ereignisse verheerende Schäden und forderten sogar Menschenleben.
Bild: Marlene Thyssen
Starkregenereignisse: kleinräumig und sehr variabel
In der Regel sind Starkregenereignisse kleinräumig und sehr variabel. Innerhalb kürzester Zeit können große Niederschlagsmengen niedergehen, die vom Boden nicht mehr aufgenommen werden können und als Oberflächenabfluss (wild abfließendes Wasser) abfließen. Gerade in kleinen Einzugsgebieten können hierdurch sehr schnell ansteigende sturzflutartige Hochwasserwellen entstehen.
Bilder: Harald Weber, Hans Stüben
Zunahme der Starkregenereignisse erwartet
Im Zuge des Klimawandels muss Mitteleuropa mit einer Zunahme an extremen Niederschlagsereignissen rechnen. Unwetter werden daher voraussichtlich vor allem in der Sommerzeit öfter eintreten. Die Vorbereitung auf Hochwasserereignisse infolge von Starkregen gewinnt hierdurch zusätzlich an Bedeutung.
Zielsetzung des Projekts HiOS
Die Ereignisse des Jahres 2016 haben gezeigt, dass die Vorsorge gegen Hochwasser infolge von Starkregenereignissen verbessert werden muss. Im Gegensatz zu einem großräumigen und lang andauernden Flussgebietshochwasser, kann Hochwasser durch Starkregen auch ohne Gewässerbezug bereits auf der Geländeoberfläche entstehen und sich zu sturzflutartigen Überschwemmungen entlang von kleinen Gewässer weiterentwickeln. Dies erfordert eine neue Herangehensweise. Das Projekt HiOS untersucht Möglichkeiten der effizienten und zuverlässigen Modellierung solcher Ereignisse. Zusätzlich wird eine bayernweite Karte erstellt, die erste Hinweise auf Bereiche mit erhöhten Gefährdungen durch Oberflächenabfluss und Sturzflut gibt. Diese Hinweiskarte kann Grundlage und Entscheidungshilfe für detailliertere Untersuchungen und weitere Vorsorgemaßnahmen sein.